Textilfabrik vor der Oktoberrevolution

Der moderne Teil des Stadtviertels begann sich in der zweiten Hälfte des XIX Jahrhunderts zu bilden. Der in sloboda sich niedergelassene Kaufman Pawel Mihajlowitsch Rjabuschinskij, der Stammvater einer berühmten Industriedynastie und Unternehmer, eröffnete in Golutwinskaja sloboda eine Textilfabrik.

Jahre später wurde das Grundstück mit seinen Bauten an den Kaufmann Grigirij Istomin vermietet. Mit seinem Bruder Alexej modernisierten sie die Herstellung von «Textilien aus Wolle, Leinen und anderen Stoffen ohne Anwendung diverser Mechanismen und Dampfkräfte». In der kürzester Zeit reorganisierten die Brüder Istominj den ganzen Betrieb. In den 70-er Jahren waren zwei Bauten der Textielfabrik in Betrieb. Sehr bald wurde die Frage nach der Unterbringung der Arbeiter sehr akut und die Brüder Istominj ließen in unmittelbarer Nähe der Textilfabrik die ersten Wohnhäuser errichten. Abhängig von der Ziegelfarbe haben die ArbeiterInnen diese Wohnhäuser «rote» und «weiße» Schlafstuben genannt.

Ende der 80-er Jahre wurde mit dem Bau von Verwaltungsbauten und Betriebsgebäuden begonnen. Entlang der ersten Nebenstraße Golutwinslij pereulok (früher als Großer Golutwinslij pereulok genannt) sind zwei Gebäude erschienen, die als Staryj dwor (Alter Hof) bezeichnet wurden. Entlang der Uferstraße Jakimanskaja naberezhnaja, an dem Platz, wo früher sich eine Brauerei befand, die später abgerissen wurde, errichtete der Architekt aus Moskau Herr Kalmjkow ein sechstöckiges Gebäude, das sowohl als Betriebsgebäude als auch als Schlafstube, Wäscherei und Kantine verwendet wurde.

1912 wurde zur Textilfabrik eine fünfstöckige Fabrikhalle aus rotem Backstein mit einem Turm dazu gebaut. Am Turm wurde ein Druckbehälter mit einer Feuerlöscheinrichtung errichtet. Der ganze Gebäudekomplex auf der Uferstraße Jakimanskaja naberezhnaja und die Anlage entlang der vierten Nebestraße Golutwinskij pereulok wurden als Novyj dwor (Neuer Hof) bezeichnet.

Somit endet an der Zeitenwende von zwei Jahrhunderten die Bildung einer ausgedehnten Industriezone mit einem nach der Silhouette eindrucksvollen Turm, der bis heute zu einer architektonischen Dominante des Stadtviertels Jakimanskaja naberezhnaja zählt.